
In Zeiten der DSGVO ein interessantes Thema. Was weiß Google über Dich?
Fast alles, wenn du sie nur lässt. In meinem Fall sehr viel, da ich das genauso konfiguriert habe. Hier gehts heute um Geodaten, insbesondere meine eigenen im Verlauf einer Zeitachse:

Die erste Frage: „Warum“
Da fragt Simon Sinek – Warum macht er das?
Früher: Aus Spass – es war mir eine persönlich grosse Freude mittels FourSquare täglich in Orte meines täglichen Lebens „einzuchecken“. Ich war lange der Bürgermeister der Trattoria Bussone. Gamification at its best.
Dann im Oktober 2015 habe ich mich damit beschäftigt die Besuche in Wiesnzelten in einer Heatmap zu visualisieren, das war recht komplex für meine Verhältnisse.
Heute mit Hilfe von Google und einem nahezu beliebigen Smartphone ist es problemlos möglich zu protokollieren wo ich mich wann aufgehalten habe.
Zurück zum Warum:
- Mein geschäftlich genutzter PKW hat einen vimcar Adapter für das fast automatisierte Fahrtenbuch. Ziel: Steuern sparen
- Privat nutze ich seit vielen Jahren die Automatic.com Anwendung. Ziel: Wo war ich, bzw. wo ist der Karren.
- Als Berater rechnet man gewöhnlich nach Tagen oder Stunden ab. Wenn ich jetzt automatisch weis wann ich wo war lässt sich der Aufwand/die Zeit einfach nachtragen (ich nutze zur Stundenerfassung immer noch Harvest)
Weiter gehts mit dem „Wie“
Voraussetzung: Ein Google Account, ein Browser in dem man sich bei Google angemeldet hat und Google Maps auf dem Smartphone.
Zuerst einmal muss Google mitgeteilt werden, dass ich meine Geodaten erfassen lassen möchte – hier kann man das auch (zuverlässig) deaktivieren:
https://myaccount.google.com/activitycontrols
In der Maps App lässt sich ein einzelner Tag durchaus komfortabel visualisieren. Hier ein Ausflug am 7.6.18 von München nach Hof mit Zwischenstopp in Schnaittach:
Export und Visualisierung der Google Daten
Spannender wird es aber mit dem Export der Google Daten und der Erstellung von Heatmaps. Google ist auf der Takeout Seite sehr kommunikativ zur Speicherung meiner personenbezogengen Daten und lässt sich mich exportieren:

Die Daten können in gängige Cloud Speicher oder per Download gesichert werden.
Wie visualisieren?
Die entzippte Datei lässt sich einfach mit der Web App Locationhistoryvisualizer darstellen. Gibt es als Binary für gängige Betriebssysteme auch zu kaufen
https://locationhistoryvisualizer.com/heatmap/
Ein paar Klicks und fertig ist die Standort Visualisierung:
Ein paar Beispiele aus meinem Leben



Wie genau ist das Tracking von Google? Antwort: Sehr genau. Hier ein Blick auf eine Strassenkreuzung in Ft. Myers in Florida.
A) Parken in den Bell Tower Shops, der Vater sitzt im World of Beer, Kinder rennen mit Vaters Telefon auf dem Parkplatz herum.
B) Shopping bei Target und einem Schuhladen
C) Dinner bei AppleBees – ob das zu empfehlen ist kommentiere ich nicht. Zumindest kann man für unter 2$ diverse Spiele im Speisen-Bestell-Tablet aktivieren. Sorgt für entspannte Kinder.
D) Shopping bei TJ-Maxx und Homegoods
E) Ross und Beals Outlet
Mein Fazit
Es bereitet mir eine grosse Freude, dass Google kostenlos die Daten für mich sammelt und ich sie aufbereiten kann. Wer jetzt Angst bekommt – oben im Artikel steht wie man die Einstellung prüft und abschaltet. Nebenbei: Apple trackt über Find my iPhone die Geodaten auch permanent.
Zum Thema Sicherheit eine dringende Empfehlung: Google Authenticator für 2 Faktor Autentifizierung aktivieren, sofort – sofern noch nicht geschehen.
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